Costa Smeralda, Palau und Umgebung

zur Karte der Costa Smeralda und deren Hinterland

Costa Smeralda

Porto CervoIn den 1960er Jahren entstand hier unter der Führung des Milliardärs Aga Khan ein exklusives Ferienparadies für die Superreichen.
Das war der Beginn des Tourismus auf Sardinien. Überall auf der „vergessenen Insel“ entstanden plötzlich Hotels und Feriensiedlungen.

Die Schönheit der „Smaragdküste“ lockte zahlreiche Investoren an und bis in die 1980er Jahre versammelte sich hier die Prominenz. Heute trifft man nur noch selten Hollywood-Stars, Sänger & Co. Der Trend geht schon länger in Richtung Edeltourismus für Pauschalurlauber.
Die Hotels, Ferienhäuser und Restaurants sind die teuersten auf ganz Sardinien. Große Badestrände gibt es nicht, dafür aber traumhafte kleine Buchten, die fast alle nur mit dem Boot erreicht werden können.
Ein Besuch hierher lohnt sich dennoch, denn die Landschaft ist wirklich ausgesprochen schön und die Ortschaften laden mit ihrer gelungenen Architektur zum Bummeln ein.
Besonders sehenswert ist Porto Cervo (Foto) mit seiner Kirche „Stella Maris“ und seinem Yachthafen.

Monte Moro

Monte MoroDieser Berg im Hinterland der Costa Smeralda ist bei Touristen relativ unbekannt. Er bietet phantastische Ausblicke auf die gesamte Costa Smeralda, den Golf von Arzachena und den Archipel La Maddalena (Foto).
Die abgerundeten Granitfelsen der Gallura ragen aus dem Grün der Macchia und der Bäume und bilden eine herrliche Kulisse vor dem tiefblauen Meer und den vorgelagerten Inseln.

Eine Zufahrtsstraße zweigt von der Hauptstraße SP 59 ab und wird später zur Staubpiste, die sich über Serpentinen den Berg hinauf schraubt und einigermaßen befahrbar ist. Die Piste führt bis zum Gipfel. Hier stehen auf Felsen mehrere Sendemasten.
Die Plattformen auf den Felsen sind tolle, frei zugängliche Aussichtspunkte.
Um hierher zu gelangen, genügt ein PKW mit normaler Bodenfreiheit und eine vorsichtige Fahrweise. Für Wohnmobile würde ich den Ausflug nicht empfehlen.

Capo d’Orso

der Bärenfels am Capo d'OrsoDas „Bärenkap“ ist eines der beliebtesten Fotomotive auf Sardinien.
Das Foto ist allerdings schon historisch, denn das Besteigen des Bärenfelsens ist inzwischen streng verboten.
Unten befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz, dann zahlt man noch Eintritt und darf den neu angelegten Weg nach oben gehen.
Bei meinem letzten Besuch war auf dem Gipfel alles mit Geländern und Absperrungen gesichert, die unglücklicherweise so angebracht wurden, dass man den „Bären“ nur noch von hinten fotografieren konnte.
Dennoch lohnt sich der Weg hierher wegen der bizarren Felslandschaft und der schönen Aussicht auf die Bucht von Palau und auf La Maddalena.

Palau

PalauDie kleine Hafenstadt hat sich zu einem der größten Touristenzentren Sardiniens entwickelt.
In der Umgebung wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue Feriensiedlungen und Hotels gebaut.
Palau wirkt sehr modern und bietet den Touristen alle Versorgungsmöglichkeiten über Restaurants, zahlreichen Hotels und Geschäften bis hin zu einem Yachthafen. Die Bademöglichkeiten in der näheren Umgebung sind ebenfalls hervorragend.
Im Hafen von Palau starten die meisten Ausflugsboote zu den Inseln des Nationalpark Archipel La Maddalena.
Je nach Saison pendeln Autofähren bis zu 80 Mal täglich nach La Maddalena. Die Fahrt dauert etwa 15 Minuten.
Während der Touristensaison fährt die Schmalspurbahn Trenino Verde „Gallura“ an einigen Wochentagen nach Tempio Pausania.

La Maddalena

La MaddalenaDie Inselgruppe ist von Palau aus bequem mit der Fähre erreichbar, auf der Sie auch Ihr eigenes Fahrzeug mitnehmen können.
Befahrbar sind allerdings nur die Hauptinsel selbst und Teile der Nachbarinsel Caprera.
Alle anderen Inseln des Archipels La Maddalena sind mit Ausflugsbooten erreichbar, die Zwischenstopps an den schönen Badestränden machen.

Auf Caprera liegt das Landhaus des großen italienischen Volkshelden Giuseppe Garibaldi, der für die nationale Einigung Italiens und den Anschluss Sardiniens kämpfte. Er setzte sich auf Caprera zur Ruhe und wurde auch hier begraben.
Das Gut ist heute als Museum eingerichtet. In der Hauptsaison müssen Sie aufgrund des Andranges fast immer mit längeren Wartezeiten rechnen. Manchmal werden hier Rekruten vereidigt und für viele Italiener ist ein Besuch nahezu obligatorisch.

Auf der Hauptinsel Maddalena führen herrliche Panoramastraßen sowohl an der Küste entlang als auch ins Innere der Insel.
Der Ort La Maddalena ist die einzige größere Ansiedlung auf den Inseln. Selbst in der Hochsaison ist die Atmosphäre hier noch relativ ruhig und das Städtchen lädt mit seinem netten historischen Zentrum zum Bummeln ein.

Punta Sardegna

Punta SardegnaDie Landzunge westlich von Palau ist einer der reizvollsten Plätze an der Nordküste.
Unten am Meer gibt es zahlreiche kleine Badebuchten.
Von den Felsen der hügeligen Halbinsel hat man immer wieder schöne Blicke auf die malerische Küste und nach La Maddalena.

Fortezza di Monte Altura

Küstenfestung Fortezza di Monte AlturaDie Festung steht auf dem höchsten Punkt der Landzunge.
Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage war die Inselgruppe La Maddalena immer wieder Ziel von Eroberern. 1793 versuchten die Franzosen vergeblich die Inseln zu besetzen und Admiral Nelson hatte hier im englisch-französischem Krieg 1803-04 sein Hauptquartier.
Als sich der Nationalstaat Italien bildete, fürchtete man neue Konflikte mit Frankreich und baute hier an der Küste und auf den vorgelagerten Inseln Befestigungen.
Diese Festung ist die einzige, die bisher teilweise restauriert und zur Besichtigung freigegeben ist. Ursprünglich wurde die ganze Anlage so in die Felsen eingepasst, dass sie vom Meer aus nicht zu erkennen war.
Die damals aufgestellten 10 cm-Geschütze hätten bis nach Korsika feuern können, kamen aber nie zum Einsatz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung für die Abwehr von Flugzeugen umgebaut.
Im Rahmen einer Führung können die Mannschaftsräume und Munitionsbunker besichtigt werden. Eine Versorgungsrampe führt zu den ehemaligen Geschützstellungen.