Kirchen in der Umgebung von Sassari
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Santissima Trinità di Saccargia
Auf Sardinien stehen noch einige pisanische Landkirchen, von denen die Santissima Trinità di Saccargia die schönste ist.
Errichtet wurde die Kirche zwischen 1112 und 1116 von pisanischen Baumeistern. Sie setzten abwechselnd Steine aus hellem Kalkstein und dunklem Vulkangestein aufeinander, wodurch das Streifenmuster entstand.
Der Bau wurde der Legende nach von dem damaligen Richter von Porto Torres und seiner Frau veranlasst, um ein Gelübde einzulösen.
Ursprünglich befand sich neben der Kirche ein Kloster von Benediktiner-Mönchen des Kamaldulenser-Ordens. Von dem Kloster sind nur noch ein paar Mauerreste erhalten.
Das Innere der Kirche ist relativ schlicht.
Besonders wertvoll ist die erhaltene Freskenmalerei in der mittleren Apsis aus dem 12. Jahrhundert.
Ganz oben thront Christus. Umgeben von Engeln hält er die Heilige Schrift in der Hand.
Darunter sind die zwölf Apostel aufgemalt und ganz unten Szenen aus der Passion und der Höllenfahrt Christi. Diese Höllenfahrt ist typisch für die byzantinische Kunst und wird statt der üblichen Himmelfahrt dargestellt.
Wenn Sie vor der Kirche stehen, schauen Sie sich doch einmal die Kapitelle der Säulen an.
Diese sind sehr detailliert gestaltet und zeigen zum großen Teil phantastische Fabelwesen.
An einer Säule sind Kühe zu sehen. Der Name „saccargia“ leitet sich vermutlich von „s‘ acca argia“ (die gefleckte Kuh) ab. Laut Legende kniete sich hier eine Kuh zum Gebet nieder.
San Michele di Salvenero
Wenn Sie der SS 597 etwa 3 km Richtung Osten folgen, kommen Sie zu einer etwas verwirrend angelegten Straßenkreuzung, in deren unmittelbarer Umgebung noch zwei andere Beispiele typischer pisanischer Landkirchen stehen.
Als erste fällt rechts neben der Straße die Kirche San Michele di Salvenero auf, die auf einem völlig verwilderten Gelände steht.
Auch sie ist eine ehemalige Klosterkirche und weist ähnlich wie die Santissima Trinità di Saccargia ein leichtes Streifenmuster in der Fassade auf. Erbaut wurde sie von 1110 – 1130.
Die Kirche ist meist verschlossen. Um sie zumindest aus der Nähe betrachten zu können, müssen Sie von Sassari kommend, kurz vor der großen Kreuzung rechts in einen schmalen Feldweg abbiegen. (siehe Karte).
Einen Spaziergang entlang der Leitplanken an dieser viel befahrenen Kreuzung kann ich nicht empfehlen.
Sant’Antonio di Salvenero
Diese Kirche steht auf einem kleinen Hügel neben dem Elektrizitätswerk. (siehe Karte)
Sant’Antonio di Salvenero wurde in den Jahren 1220 – 1225 errichtet und später durch Anbauten immer wieder verändert.
Gut erkennbar ist das Streifenmuster aus hellem Kalkstein und rötlichem Trachyt, das den mittleren Teil der Kirche ziert.
Auch diese Kirche ist meist verschlossen.
Neben dem Gotteshaus steht noch ein Menhir aus frühgeschichtlicher Zeit, in den später ein Kreuz gemeißelt wurde.
San Pietro di Sorres
Etwas weiter im Süden, in der Nähe von Borutta, steht diese Kirche gut sichtbar auf einem Hügel. (siehe Karte)
Der ursprüngliche Bau stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde einheitlich aus Kalkstein errichtet.
Im 12. Jahrhundert kam ein weiteres Stockwerk hinzu, dem die pisanischen Baumeister das typische Streifenmuster gaben.
Die Kirche gehört zu einem Klosterkomplex des Benediktiner-Ordens, der in den 1950er Jahren mit der Restaurierung von Kirche und Kloster begann.
Vom Parkplatz haben Sie eine herrliche Aussicht auf die umliegende Hügellandschaft des Logudoro.
Der Innenraum besticht durch die gestreift errichteten Säulen und Rundbögen.
Bedeutende Stücke sind die gotische Kanzel aus dem 13. Jahrhundert und die Fresken im Kreuzgang mit Motiven aus dem Leben des Heiligen Benedikt.