Nuraghe Losa
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Der Nuraghe ist einer der besterhaltenen von ganz Sardinien.
Die typische Architektur dieser Bauwerke ist gut erkennbar auch wenn die Türme der Anlage im oberen Bereich abgetragen sind.
Direkt gegenüber dem Eingang zum Nuraghe steht noch die Mauer eines kreisförmigen Gebäudes von 6 m Durchmesser. (auf dem Foto in der rechten Bildhälfte)
Vermutlich war auch dieses Gebäude ein Teil der Befestigungsanlage. Es besitzt zwei Eingänge, von denen einer genau vor dem Eingang des Nuraghe liegt. In den Wänden sind zahlreiche Nischen eingearbeitet. Die schmalen Schießscharten dienten zur Verteidigung und als Lichteinlass.
Der Nuraghe Losa besteht aus einem Hauptturm und einer dreieckigen Bastion mit drei Ecktürmen.
Die Anlage war von der Zeit der Nuragher (14. – 7. Jahrhundert v. Chr.) bis zur Zeit der phönizisch-römischen Eroberungen (4. Jahrhundert v. Chr. – 4. Jahrhundert n. Chr.) bewohnt.
In der Zeit des frühen Mittelalters (5. – 7. Jahrhundert n. Chr.) erfolgte eine erneute Nutzung.
Anfahrt: Der Nuraghe steht ganz in der Nähe des Schnellstraßen-Dreiecks bei Abbasanta.
Je nachdem aus welcher Richtung Sie kommen, ist die Zufahrt im Gewirr der Auf- und Abfahrten nicht ganz leicht zu finden. Der Weg dorthin ist jedoch gut ausgeschildert.
Der Parkplatz und der Ticketverkauf liegen direkt neben einer Auffahrt.
Welche monumentale Leistung beim Bau erbracht wurde, wird am besten bei einer Besichtigung des Inneren des Nuraghe deutlich.
Die Gänge und Räume in der dreieckigen Festung können alle begangen werden, eine Treppe führt hinauf auf den Hauptturm.
Dieser Turm ist noch bis zu einer Höhe von 13 m erhalten. Oben befand sich vermutlich eine Terrasse.
Der eigentliche Nuraghe ist von einer weiteren Mauer mit eingebundenen Türmen umgeben.
Auch diese Vormauer und die noch teilweise erhaltenen zwei Türme sind mit Schießscharten versehen.
Die beiden Türme bestanden innen aus einem einzigen Raum, der oben von einer Kuppel abgeschlossen wurde. Unter der Außenmauer eines Turmes befindet sich eine Zisterne.
In einem Gebäude auf dem Gelände der Ausgrabungsstätte befindet sich eine kleine Ausstellung.
Sie informiert über die Geschichte des Nuraghe, seine Entdeckung in der Neuzeit und die vorgenommenen Ausgrabungen.
In einigen Vitrinen sind zahlreiche Fundstücke aus der Zeit der Nuragher zu sehen.
Der Besuch der Ausstellung ist im Ticketpreis enthalten.
An der äußeren Umfassungsmauer sind noch die Reste einer kleinen römischen Nekropole zu sehen.
Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. wurden hier Brandbestattungen vorgenommen.
Die Gräber bestanden aus kleinen rechteckigen Aushöhlungen, die in kleine Basaltsäulen eingearbeitet wurden oder in einigen Fällen auch direkt in den Fels getrieben wurden.
Die Hohlräume enthielten die Asche der Verstorbenen sowie die Grabbeigaben. Oben waren sie mit einer Steinplatte verschlossen.