Bahn und Trenino Verde
Die Bahn hat auf Sardinien nur eine sehr geringe Bedeutung.
Das Streckennetz ist dünn – nur wenige Strecken der ehemals staatlichen FS (Ferrovie dello Stato) durchziehen die Insel und stellen eine Nord-Südverbindung her. Auf diesen Strecken fahren Züge der Tochtergesellschaft Trenitalia.
Ein Schnellzug („Espresso“) verkehrt nur einmal pro Tag. Er benötigt für die Strecken Porto Torres – Cagliari und Olbia – Cagliari jeweils 4 Stunden.
Bei allen anderen Zügen kann eine solche Fahrt bis zu 6 Stunden dauern.
Daneben gibt es noch vereinzelte Schmalspurstrecken der Gesellschaft FdS (Ferrovie della Sardegna), die seit 2008 zu dem sardischen Transportunternehmen ARST gehört.
Alle Strecken führen ausschließlich durch das Landesinnere, wobei vor allem die Schmalspurzüge durch die herrlichsten Landschaften fahren.
Fahrplanmäßigen Verkehr gibt es ganzjährig jedoch nur noch auf den Strecken Macomer-Nuoro, Alghero-Sassari, Sassari-Sorso sowie Cagliari-Mandas-Isili.
Gegenüber den Überlandbussen ist die FdS im Bereich Personentransport schon lange nicht mehr konkurrenzfähig.
Inzwischen hat man aber das touristische Potential dieser Strecken entdeckt und so verkehren auf einigen besonders schönen Strecken spezielle Touristen-Züge.
Diese „Trenini Verde“ (grüne Züglein“) werden aber nur während der Saison (Mitte Juni – Mitte September) eingesetzt.
Interessant ist die Bahn vielleicht für diejenigen, die Sardinien mit dem Fahrrad erkunden wollen. Die Mitnahme von Fahrrädern ist in fast allen Zügen möglich und so lassen sich längere Zwischenstrecken gut überwinden.
Auch als Zubringer für Wanderungen im Bergland Sardiniens ist die Bahn gut geeignet.
Die Preise der Bahntickets sind sehr günstig, lediglich beim „Trenino Verde“ sind sie etwas teurer.
Bei der Planung von Zugfahrten ist noch zu berücksichtigen, dass vor allem bei der FdS die Bahnhöfe manchmal fernab von den eigentlichen Orten liegen.
Trenino Verde
Während der Touristensaison fahren diese Züge auf den landschaftlich interessantesten Schmalspurstrecken, die bereits für den normalen Verkehr stillgelegt sind.
Der Trenino Verde bedient im Sommer die Strecken Bosa-Macomer, Tempio-Palau, Mandas-Laconi, Mandas-Seui und Arbatax-Gairo.
Der Abschnitt zwischen Gairo und Seui ist wegen Brückenschäden seit einigen Jahren gesperrt, die Züge aus Richtung Arbatax wenden in Gairo.
Eine Seite über die Strecke Arbatax-Sadali finden Sie hier.
Nähere Auskünfte über Strecken und Fahrpläne finden Sie auf der Homepage von Trenino Verde.
Als die Schmalspurgleise verlegt wurden, bezahlte man die ausführenden Firmen pro verlegtem Kilometer. Dadurch sind die Strecken extrem kurvenreich und entsprechend lang.
Die Züge fahren relativ langsam, so dass Sie die Landschaft in Ruhe genießen können.
Dabei fahren Sie zum Teil durch Gegenden, die Sie mit ihrem Auto nicht erreichen könnten.
Die Züge der Trenini Verde bestehen aus historischen Waggons, die entweder von Triebwagen bzw. Dieselloks aus den 1950er Jahren oder manchmal (soweit die Waldbrandgefahr es zulässt) von Dampflokomotiven gezogen werden.
Tickets für diese Züge erhalten sie entweder in den Bahnhöfen am Startpunkt oder Sie buchen eine solche Tour an den Verkaufsbuden für „Escursioni“, die während der Saison in vielen Ferienorten zu finden sind. Hier sind in der Regel die Anfahrt mit einem Bus sowie ein oder zwei Mahlzeiten mit sardischen Spezialitäten inbegriffen.
Wenn Sie planen, unterwegs einzusteigen, ist eine (telefonische) Reservierung erforderlich. Auskünfte hierfür holen Sie am besten in den Touristenbüros der größeren Städte ein.