Nostra Signora del Regno und Sant‘ Antioco di Bisarcio

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Ardara, Nostra Signora del Regno

Ardara, Nostra Signora del Regno - der Schwarze DomArdara ist ein kleiner Ort, der ein Stück südlich der SS 597 auf einem Hügel liegt. Im Mittelalter war Ardara zeitweise Hauptstadt der Provinz Torres.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Kirche Nostra Signora del Regno – manchmal auch als Santa Maria del Regno bezeichnet.

Weil die Kirche vollständig aus dunklem Vulkangestein besteht, wird sie auch „der Schwarze Dom von Ardara“ genannt.
Erbaut wurde sie Anfang des 12. Jahrhunderts, die Weihe erfolgte 1107.
Der Baustil des unbekannten Baumeisters beeinflusste weitere Kirchenbauten auf Sardinien wie z. B. San Nicola in Ottana und Santa Maria in Bonarcado.

Ardara, Nostra Signora del Regno - InnenraumDas Innere der Kirche ist sparsam geschmückt.
Als erstes fallen die mit alten Fresken bemalten Säulen auf. Die hölzerne Kanzel stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Das wertvollste Stück ist das riesige, aus dreißig einzelnen Bildern zusammengesetzte Altarbild. Es wurde 1515 von Giovanni Murru geschaffen und gilt als eines der schönsten Altarbilder Sardiniens.

Enzio, der Sohn des Stauferkaisers Friedrich II heiratete hier im Jahr 1238 Adelasia – die Erbin der damaligen Judikate Torres und Gallura.

Im Gegensatz zu anderen pisanischen Kirchen auf Sardinien wird die Nostra Signora del Regno täglich für Gottesdienste genutzt.

Sant’Antioco di Bisarcio

Sant' Antioco di BisarcioWenn Sie von Ardara auf der SS 597 weiter Richtung Olbia fahren, führt nach etwa 9 km ein beschilderter Abzweig nach Norden.
Hier steht auf einem kleinen Hügel die Landkirche Sant’Antioco di Bisarcio, deren Besuch sich schon allein wegen der einzigartigen Lage lohnt.
Von dem Hügel reicht der Blick weit über die umliegende Ebene des Logudoro.
Am schönsten ist es hier in den späten Nachmittagsstunden, kurz vor Sonnenuntergang. Dann wird die Fassade direkt von der untergehenden Sonne angestrahlt.

Sant' Antioco di BisarcioVon 1065 bis 1503 befand sich hier eine katholische Diözese. Der damalige Ort Bisarcium war auch Bischofssitz.

Als Material wurde rötlicher Trachyt aus der Umgebung verwendet.
Der Bau wurde in mehreren Phasen realisiert. Vom ersten Abschnitt aus dem 11. Jahrhundert sind noch Teile der Kirchenmauer erhalten. Auch die Grundform mit den drei Kirchenschiffen und der Apsis stammen aus dieser Zeit.
Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche bei einem Brand zerstört und der hiesige Bischof zog nach Ardara um.
Die nächste Bauphase wurde 1174 beendet.
Rings um die Kirche befand sich das Dorf Bisarcio, das im 18. Jahrhundert verlassen wurde. Daraufhin verfiel die Kirche. Vor einigen Jahren restauriert, wird sie heute von einer Kooperative betreut.

Sant' Antioco di Bisarcio, InnenraumDer Innenraum ist fast schmucklos.
Die Kapitelle der Säulen tragen zum großen Teil phantastische und fein herausgearbeitete Motive: Blumen, Sonnen- und Sternsymbole, Fabelwesen, Gesichter von Menschen und Tieren sowie Fratzen von Dämonen.